10 Fragen der Rhein-Zeitung -
Antworten des SPD-Ortsvereins – 20.08.2019
1. Wie steht es um die Finanzlage von Mudersbach?
Wie hoch sind die Schulden?
Warum mussten Kredite aufgenommen werden?
Wie und wann wird die Kommune wieder schuldenfrei?
Zur Frage 1.
Die Verschuldung ist hoch. Da die Zinsen für Investitions-Kredite z.Z. gegen
Null tendieren und mit den Krediten neue Vermögenswerte geschaffen werden,
zB Kitas, ist es vertretbar, dringend notwendige Investitionen durchzuführen.
Anders ist es bei den Krediten, die die Gemeinde für ihren „lfd. Betrieb“
benötigt. Die auf über 3 Mio € angewachsene Summe erledigt sich nicht von
selbst, sondern wird den Gemeindehaushalt ganz erheblich belasten.
Hier ist der Ortsbürgermeister zur sparsamen Haushaltsführung gefordert und –
nach dem Prinzip Hoffnung – es müssen die Einnahmen der Gemeinde wieder
erheblich und nachhaltig steigen.
2. Wo sind Ihrer Ansicht nach in der örtlichen Politik in den
vergangenen Jahren Fehler gemacht worden?
Zur Frage 2.
Die historisch falsche Entscheidung für den Standort der Giebelwaldhalle durch
die CDU-Mehrheit im Rat. Die von der SPD vorgeschlagenen alternativen
Standorte in der Tallage sind von der CDU-Mehrheit von vorneherein
verworfen worden.
In dem Zusammenhang ist auch die trostlose Grundstücksbrache unterhalb der
Giebelwaldhalle zu nennen.
Hier hätten wir uns stärkere Bemühungen durch den früheren
Verbandsbürgermeister und den Ortsbürgermeister gewünscht.
3. Was sind die größten Erfolge in der Mudersbacher Politik in den
vergangenen Jahren?
Zur Frage 3.
Dank des Förderprogramms „Ländliche Zentren“ der Landesregierung
Rheinland.-Pfalz ist das zweifellos die begonnene umfangreiche Neugestaltung
der Ortsmitte Niederschelderhütte und aller damit zusammenhängenden
Maßnahmen, wie Ausbau der B 62 mit Rad-/Fußweg, der P+R-Anlage und die
Gestaltung des Kreisels und des Umfeldes. Auf den Weg gebracht ist ebenfalls
die Neugestaltung des gemeindeeigenen Geländes am Hüttenweg.
Hier sollten auf Vorschlag der SPD u.a. eine Wohnanlage oder alternative
Wohnformen für ältere Menschen entstehen.
Im Bereich der Kölner Straße sehen wir noch Platz für einen Ort der Begegnung (Dorfplatz).
4. Wie sehen Sie das Klima im Ortsgemeinderat? Ist es konstruktiv
und kooperativ?
Wird zu wenig diskutiert?
Herrscht zu viel Einigkeit (wie manche meinen) oder ist dies gerade
förderlich?
Zur Frage 4.
Bisher war die Zusammenarbeit im Rat und in den Ausschüssen gut.
Die meisten Sachfragen wurden, z.T. nach intensiver Diskussion, einvernehmlich entschieden. Das hat der Entwicklung der Gemeinde gutgetan.
5. Sollte es bei den politischen Prozessen im Ort mehr Transparenz
für die Bürger geben?
Wenn ja, wo fehlt sie?
Wenn nein: Wo liegen möglicherweise Schwächen in der
Vermittlung von Politik?
Zur Frage 5
Nachdem jetzt auch die Ausschusssitzungen grundsätzlich öffentlich sind,
haben die Bürgerinnen und Bürger noch mehr Möglichkeiten, die
Gemeindepolitik zu verfolgen und mit eigenen Anregungen zu begleiten.
Allerdings ist zu bemängeln, dass der Ausschuss für Jugend, Soziales, Sport,
Kultur und Senioren (erst auf Drängen der SPD-Fraktion) ein einziges Mal in
der abgelaufenen Legislaturperiode getagt hat.
Neben den verschiedenen Möglichkeiten, z.B. Einwohnerfragestunde,
Anliegerversammlungen pp. bietet sich künftig an, auch zu anderen Themen
Anregungen und Meinungen der Bürgerschaft einzuholen, wie zB aus dem
Bereich Klima- und Naturschutz.
6. Seitdem die HTS bis Niederschelderhütte herangerückt ist,
prognostizieren Fachleute, dass der Verkehr in Mudersbach noch
mehr zunimmt.
Sehen Sie realistische Chancen, dass es in mittlerer Zukunft eine
Ortsumgehung geben wird? Wie sähe diese aus?
Zur Frage 6.
Eine Ortsumgehung, wie sie 2003 im Zuge der Fortschreibung des
Bundesverkehrswegeplans angedacht war, ist wohl ad acta gelegt, denn die drei
Alternativen - durchs Tal, über den Höhwald oder den Giebelwald – waren und
sind allesamt untauglich. Eine reine Tunnellösung unter Mudersbach hindurch
könnte aus Mudersbacher Sicht sinnvoll sein.
7. Sehen Sie die Notwendigkeit, zur Finanzierung nötiger
Straßen(ausbau)projekte eine neue Bürgerbefragung
durchzuführen, ob wiederkehrende Beiträge oder
Einmalbeiträge besser sind?
Zur Frage 7.
Wiederkehrende Straßenausbaubeiträge: Das Thema ist sehr komplex.
Die gesamten Argumente, die bei der Befragung der Grundstückseigentümer im
Jahre 2012 gegolten haben, gelten im Prinzip auch heute noch, so dass das
seinerzeitige deutliche Nein-Ergebnis nach wie vor maßgeblich ist.
Im Übrigen drängen wir als SPD-Fraktion seit vielen Jahren, unsere maroden
Straßen , wo immer es technisch vertretbar ist, im vereinfachten Verfahren zu
sanieren, und zwar ohne Kostenbeteiligung der Anlieger.
Wir sind überzeugt, dass die Gemeinde auf diesem Wege ein gutes Stück aus
der Misere herauskommen kann.
8. Macht in Mudersbach ein eigener Bauhof (statt einer Kooperation
mit Kirchen u. anderen VG-Orten) noch Sinn?
Wenn ja/nein, warum? Ist es sinnvoll, für viel Geld womöglich einen
neuen Bauhof zu errichten?
Zur Frage 8.
Der eigene Bauhof hat sich bewährt, denn unsere Gemeinde mit den
3 Ortschaften ist nicht ohne weiteres vergleichbar mit anderen Gemeinden:
Wir haben 3 Friedhöfe, 2 (demnächst 3) Kitas, 5 Spielplätze, Sportanlagen,
den Schinderweiher, Gemeindehäuser u.v.a. mehr.
Und 37 km allein an Gemeindestraßen bedürfen der Unterhaltung und vor allem
des Winterdienstes.
Kooperation ja, da wo es sinnvoll und kostensparend ist.
Denkbar wäre sicherlich auch ein Zusammengehen mit Brachbach, das sollte
aufgegriffen und untersucht werden.
9. Was ist für Sie das Thema Nummer eins in Mudersbach?
Zur Frage 9
Es gibt eine Reihe von Themen, die wichtig sind und in den nächsten 5 Jahren
die Gemeindepolitik bestimmen werden: In Niederschelderhütte ist es die
Neugestaltung der Ortsmitte und aller Maßnahmen, die damit
zusammenhängen.
Eine große Bedeutung für den Ortsteil wird auch die neue Kita haben.
In Mudersbach wird es der Gesamtkomplex Bahnhof/Bahnhofstraße mit
Anbindung an die B62/Bahnübergang/Industriestraße sein.
Man kann gespannt sein, welche Pläne der LBM hierzu demnächst präsentieren
wird.
Die Kita Sonnenschein in Mudersbach muss erweitert werden, und für das dort
angrenzende Grundstück der Fa. Günther muss eine sinnvolle Nutzung
verwirklicht werden.
10. Welches Thema kam hier nicht vor, wäre Ihnen aber wichtig?
Zur Frage 10.
Das Thema Freizeitgestaltung muss auf die Tagesordnung mit Priorität für den
Sieg-Radweg.
Wir haben aber auch bereits angeregt, die Möglichkeiten für eine
Freizeitnutzung des Geländes in der Au zu untersuchen.
In Niederschelderhütte ist der jetzige Zustand und die jetzige Nutzung der
ehemaligen Stahlwerkshallen und der Grundstücke keine akzeptable Lösung auf
Dauer.
Das wird sicherlich eine Mammutaufgabe werden.
Für den SPD-Ortsverein
Oliver Debus Karl-Heinz Frettlöh Renate Otto
Karl-Heinz Haepp Franz Bauschert