Siegen/Mudersbach. Mit der Verbesserung der Verkehrssituation auf der B 62 in Niederschelderhütte beschäftigt sich die Diplom-Arbeit von Irene Merklinger.
Kommunales
Siegen/Mudersbach. Mit der Verbesserung der Verkehrssituation auf der B 62 in Niederschelderhütte beschäftigt sich die Diplom-Arbeit von Irene Merklinger.
Die 28-jährige Ingenieurin hat die Auswirkungen des HTS-Weiterbaus auf diese Nahtstelle zwischen NRW und Rheinland-Pfalz untersucht und Vorschläge zur Umgestaltung erarbeitet.
"In einigen Jahren verändern sich die Verkehrsverhältnisse in Niederschelderhütte deutlich", sagt Verkehrsplaner Prof. Dr.-Ing. Jürgen Steinbrecher, Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen an der Siegener Uni. Der Grund dafür ist der geplante Weiterbau der Hüttentalstraße in Siegen-Süd, der eine deutliche Entlastung der dortigen Hauptverkehrsachse, B 62, vor allem in den Ortsteilen Eiserfeld und Niederschelden bringen soll.
Die Anschlussstelle der HTS an die B 62 soll nach dem Weiterbau ein Kreisverkehrsplatz in der Ortsmitte von Niederschelderhütte sein. "Diese Baumaßnahme wird im nördlichen Teil der Ortsdurchfahrt eine deutliche Reduzierung der Verkehrsstärken bewirken, im südlichen Teil bleibt jedoch das hohe Verkehrsaufkommen erhalten", erklärt die frischgebackene Diplom-Bauingenieurin Irene Merklinger ihr Umgestaltungs-Konzept, das auf vier zentralen Aspekten basiert: eine stärkere Berücksichtigung der Ansprüche schwächerer Verkehrsteilnehmer, geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen, die Verbesserung der Parksituation und eine zusätzliche Begrünung des Bereichs.
Konkrete Vorschläge sind unter anderem: niedrigere Bordsteine, breitere Gehwege, zusätzliche Parkflächen, Schutzstreifen für Radfahrer, geschwindigkeitsverringernde Mittelinseln und mehr Querungshilfen für Fußgänger.
Nach dem Abriss des baufälligen Bahnhofsgebäudes könnte auf der Freifläche ein Park & Ride-Park-platz entstehen.
Die Begrünung des Bereichs dient nicht nur der Optik. Irene Merklinger: "Fehlende Bepflanzung verursacht zusammen mit der lockeren Bebauung große Sichtweiten und hohe Geschwindigkeiten."
Bei der Bearbeitung des Projekts waren die Verbandsgemeinde Kirchen und der Landesbetrieb Straßenbau NRW eingebunden, in dessen Siegener Niederlassung Irene Merklinger ihr Praxissemester absolvierte.
Dekan Steinbrecher: "Beide Institutionen unterstützen die Arbeit mit Plangrundlagen und Informationen. Diese Form der Kooperation zwischen Uni und Region ist fester Bestandteil der Arbeit an meinem Fachgebiet." "Ich bin zuversichtlich, dass ein Teil meiner Vorschläge zu gegebener Zeit umgesetzt werden kann", so Merklinger, die die Ergebnisse ihrer Arbeit bereits im Planungsausschuss der Gemeinde Mudersbach vorgestellt hat. Auch Dekan Steinbrecher ist optimistisch: "Verwaltung und Politik waren sehr angetan von der Qualität und sehen großen Nutzen für ihre weiteren Überlegungen."
Westfälische Rundschau am 30.01.2007