Ortsverein Mudersbach bezieht bei Versammlung Stellung
damo Niederschelderhütte. Die Mudersbacher Sozialdemokraten beziehen klar Position: Bei der Jahreshauptversammlung gestern Abend wurde deutlich, dass auch die SPD den RE 9 lieber in Niederschelderhütte halten sehen würde als am Bahnhof Brachbach.
Insbesondere Franz Bauschert plädierte eindringlich für den Haltepunkt Niederschelden: „Wir dürfen jetzt nicht Emotionen sprechen lassen, sondern müssen Sachargumente betrachten und in die Zukunft blicken", meinte Bauschert, „und wenn wir Niederschelderhütte aufwerten wollen, gehört der Bahnhof dazu." Bauschert betrachtet den Bahnhof als wichtigen Bestandteil der Infrastruktur – und besser als in Niederschelderhütte könne ein Bahnhof kaum liegen: „Direkt an der B 62, bald kommt die HTS dazu - das ist optimal."
Auch Dr. Berthold Mengel argumentierte für den Haltepunkt Niederschelden: „Im Einzugsbereich des Bahnhofs Niederschelderhütte leben 20000 Menschen." Und damit seien keineswegs nur Bürger aus dem angrenzenden NRW gemeint, verdeutlichte Karl-Heinz Haepp. Der Fraktionssprecher der SPD im Ortsgemeinderat betonte, dass auch die Mehrheit der Bürger der Ortsgemeinde von einem Haltepunkt in Niederschelderhütte profitieren würde: „Für die Einwohner der beiden Ortsteile Niederschelderhütte und Birken wäre das günstiger." Noch habe die Fraktion zu diesem Thema nicht getagt, sagte Haepp -dennoch ließ er durchblicken, dass er mit einer Mehrheit für die geplante Neufassung der Resolution rechnet.
Natürlich sei es enorm schwierig, in einer Gemeinde zwischen den Ortsteile unterscheiden zu müssen, aber es spreche eben vieles für den Haltepunkt Niederschelden. Optimal sei freilich, wenn der RE9 an beiden Bahnhöfen stoppe, sagte Ortsvereinsvorsitzender Alex Schuhen, aber das sei wohl nur ein Wunschtraum.
Auch ein weiteres Thema für den Ortsteil Niederschelderhütte kam gestern zur Sprache - und mündete sogar in einen Beschluss des Ortsvereins. Einstimmig gab die Versammlung der Ratsfraktion den Auftrag, sich für eine betreuende Ganztagsgrundschule in Niederschelderhütte einzusetzen. Hier verwies Dr. Mengel auf die breite Akzeptanz, auf die das geplante Angebot in Niederschelderhütte gestoßen sei. Schon jetzt liegen bekanntlich mehr als 50 positiven Voten aus der Elternschaft vor. Warum eine Grundschule mit freiwilligem Ganztagsangebot in Schelderhütte auch von der Politik befürwortet wird, erklärte Dr. Mengel: Es sei wichtig, „im sozialen Brennpunkt Niederschelderhütte" etwas für die Jugendarbeit zu tun. Zudem stehen an der Grundschule umfangreiche Renovierungsarbeiten an - und Umbauten für eine Ganztagsschule werden von Bund und Land gefördert. Dass Grundschulen mit einem freiwilligen Ganztagsangebot die Schulform der Zukunft sind, steht für Dr. Mengel außer Frage: So diskutiere man in der Verbandsgemeinde derzeit nicht über den einzigen Standort einer solchen Bildungseinrichtung, sondern über den ersten.
Siegener Zeitung am 20.10.2007